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    • Datum

      19.12.2025 07:17

    • Verfasser

      Aeolos

    • Tour

      Schwarzkopf 2.263 m

    • Kommentar

      Naja..in irgendeiner Form muss man im Skigebiet Zauchensee parken, starten&Piste...

Datum Bundesland Verfasser Tour

Dünnun(d)fit oder über die Ethik am Berg, 11.01.2013, Andreas Zauhar

Gut erzogen!

"Die Dame rechts und der Herr li…

Tourenbeschreibung

Jetzt werden wieder ein paar aufschreien, was dieser Artikel hier zu suchen hat. Aber des is mir wurscht und auch gewollt. Ein paar eigene Erlebnisse, die Geschichte im Sellrain und die hier und in Salzburg-Heute vom Opfer anonym geschilderte Geschichte veranlassen mich zu diesen Zeilen. Zudem ists vielleicht eine Anknüpfung zur Frage vom Edi in der beitragsarmen Zeit kurz vor einem Pulverwochenende.
Wie einige wissen, kommt mein Jacky schön langsam in die Jahre. Er darf nur noch harte und flache Spuren und nicht mehr allzu weit rauf gehen. Dadurch bin ich derzeit auch öfter mal auf Pisten oder auf Modetouren unterwegs.

Erlebnis 1:
Vor Weihnachten vom Unterberg runter. Oben relativ viel schwerer Neuschnee, mein Jack trabt die Aufstiegsspur runter. Der steigt natürlich nicht aus der Spur, wenn ihm ein Tourengeher entgegen kommt. Auch nicht bei Speedgehern. Dann der Supergau: Der Speedy musste 3 Schritte in den Tiefschnee, was natürlich seine Herzfrequenz beim Intervalltraining empfindlich störte. Nach seinem Kopfschütteln meine zugegebene etwas provokante Frage, ob das gerade ein Problem für ihn war: „SCHO a WENG!!!“ Na ja, wenigstens bayerisch und ich i hob ma scho Sorgen gmacht, ob der überhaupt reden ko. Weil weiter unten gabs koa „Servus“ oder was ähnliches. Wos macht der, wenna moi 2000 Hm spuren muaß?

Erlebnis 2:
Gestern spätnachmittags den Jenner rauf. Ihm Hohlweg wars schon finster, weit und breit kein Mensch in Sicht. Nur ein dunkler Schatten, der wortlos, in den Boden schauend endlich vorbeiziehen kann, nachdem mein umgerechnet ca. 90-jahre alter Jacky sein Tempo deutlich reduziert hat. Ich hab mich wieder nicht zurückhalten können und hab ihn gefragt, ob man am Berg nicht mehr grüßt. „Nee – hier nich“…… . Na ja, vielleicht hoda a koa Luft mehr ghabt. Er hod ja scho des Gwicht für sei Lampen sparen miassn. Oder ois umweltbewusster Mitmensch den Strom dafür. Sei Outfit: wia der vom Erlebnis 1. Ois auf Speed. Drum brauchta a koa Licht. Weil de, de runter fahren haben den gefällig zu sehen und Abstand zu halten! Und bitte ja ned oredn! (Des gilt allerdings a für manche einheimischen Büffeln. :-))

Was des mit Dünnundfit zu tun hat? De schauen inzwischen alle (fast) gleich aus. Ausgestattet von DER Speedmarke und viele mit bescheidenen Abfahrtsfähigkeiten. Auf den Modetouren rennen inzwischen viele deren Klone rum, die sich vorwiegend nur im Dialekt unterscheiden. Manche sogen wenigstens hallo, aber viele schauen die groß o, wenn Du sie ganz überraschend grüßt. Dieser Trend verstärkt sich, je weiter man nach Westen kommt. Die Speedmarke hod hoid a guads Marketing. Einsatz in die richtige Richtung? Hier sei angemerkt, dass mit vor Weihnachten einige ihrer leichten Teile nach nicht einmal zwei Jahren bestimmungsgemäßen Gebrauch kaputt gegangen sind. Schuhe, Skier, Felle (Nieten). Oder doch ned bestmmungsgemäß, da nur speed- und nicht skitourentauglich?

Ois Bua hob i von meine Eltern an riesen Anschiss kriagt, wenn i moi ned griaßt hob. Auf einer Piste, wo Dir hunderte entgegen kommen, geht des natürlich ned. Ganz klar! Aber am Berg, in der Einsamkeit? Do stell i mir scho die Frage, wos mit der Ethik am Berg los ist, wozua de überhaupt in de Berg rennan? Wäre eine Skihalle ned vielleicht geeigneter? Ein Bekannter von mir hod vor kurzem auf dem Bergfilmfestival den super schnellen Vortragenden gefragt, ob er sich eigentlich als Bergsteiger sieht. … A guade Frage!

Da G. K. hat das diese Woche in Salzburg-Heute schön ausgedrückt: So wia de Leid untn san, so sans inzwischen auch am Berg. …. Eher mitm Pulsmesser, ois mit LVS-Ausrüstung. Ich frag mich, ob Dir solche Leute, wie oben beschrieben, im Notfall helfen würden. Und wenn ja, überhaupt können? Irgendwie habe ich automatisch genau das Bild derer im Kopf, wenn ich an die Sellraingeschichte denke, sofern diese auch wirklich stimmt.

Mir fällt auf, dass einige Leute sich einsetzen, um die Inhalte und Ethik im Forum zu verbessern (?) bzw. zu ändern. Wie schauts mit deren Einsatz draußen aus? Ich würd mir wünschen, dass die Leute öfter mal draußen ihren Mund aufmachen. Z. B., wenn wieder ein paar Spezialisten in einen gefährlichen Hang, am besten gleichzeitig, einfahren, unterm die Aufstiegsspur verläuft, oder wenn andere oder die gleichen in frische Aufforstungen oder in Wildrückzuggebiet eine freeriden und laut ihre so geile Freude rausschreien. Oder wenn Raucher wieder mal ihre Kippen oder anderen Müll in die Natur schmeißen – aber das ist ein eigenes Thema  …

Und bitte: Natürlich sind nicht alle so. Unter den Speedgehern gibt’s auch sehr gute Bergsteiger. Ich meine diese Trendsportler, denen die Basics am Berg einfach fehlen und die die Berge nur als Sportplatz sehen.

In diesem Sinne: A scheene Tourensaison und xund bleiben!

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